Porsche 914-6 Club e.V.

Autocult - FRUA-Design 914-6 1: 43

das nächste besondere 1:43 914/6-Modell ist bereits in den Startlöchern:
FRUA Design 914/6, 1971 (auch: Hispano-Alemán) von autocult (im Moment noch unter „preorder“)

Viele Grüße  Klaus

Produktinformationen zu AutoCult VW-Porsche 914/6 Frua (1971) (Deutschland/Spanien)

Über das Original

Wenn sich zwei streiten...

Werner Bernhard Heiderich, von Beruf Porsche-Importeur für Spanien, kaufte sich im März 1970 einen Porsche 914/6. Die Technik mit dem Mittelmotor gefiel ihm, jedoch nicht die Optik.

Um eine Karosserie nach seinem Geschmack zu bekommen, beauftragte er den italienischen Designer Pietro Frua mit der Aufgabe, die neue Außenhaut möge ähnlich wie die der Mercedes-Benz Studie C 111 aussehen – auch mit Flügeltüren. Das Ergebnis des Designers mag sich zwar optisch an das Stuttgarter Versuchsfahrzeug durchaus angelehnt haben, doch das Wichtigste fehlt ihm, denn die nach oben zu öffnenden Türen wurden nicht umgesetzt! Für die Arbeit aus dem Studio Technico von Pietro Frua zahlte Heiderich die Summe von 200.000 DM und war der Meinung, dass in diesem Betrag auch die Rechte einer Serienfertigung beinhaltet sein würden. Voller Zuversicht wurde der neu gestaltete Wagen auf dem Genfer Salon 1971 der Öffentlichkeit vorgestellt und darauf verwiesen, dass der 2,4 Liter große Motor über eine Leistung von 225 PS verfügte. Doch während Werner Bernhard Heiderich schon die Serienfertigung plante, sah Designer Pietro Frua in dem gezahlten Betrag nur die Kosten für seine einmalige Gestaltung der Karosserie. Aus diesen unterschiedlichen Ansichten resultierend folgte ein Rechtsstreit und im Zuge dessen ließ Pietro Frua den Wagen beschlagnahmen. Beide Parteien konnten sich nicht außergerichtlich einigen und erst 1976 wurde der Fall gerichtlich zu Gunsten von Heiderich entschieden, der nun auch seinen Wagen wieder aus der Beschlagnahme bekam.

Allerdings hatte er nichts mehr davon, denn seine ursprünglich angepeilte Kleinserienfertigung konnte nicht mehr anlaufen, da die Produktion des 914 bereits 1975 eingestellt worden war. Damit blieb es lediglich bei einem aufgebauten Exemplar, das heute noch existiert.

Hier die Geschichte deutsch und englisch:

Zeitgenössische Einflüsse auf das Karosseriedesign
am Beispiel von Pietro Frua (1913–1983)

Basierend auf der im Aufbau befindlichen Erstellung eines Catalogue raisonée aller Werke des italienischen Karosseriedesigners Pietro Frua (Dierkes 2013a, b, c) soll hier erstmalig der Versuch einer übergreifenden Analyse der Einflussfaktoren von Stilmerkmalen anderer Karosseriebauer auf Pietro Frua und vice versa unternommen werden. Hierzu wurden charakteristische Stilmerkmale ausgewählt, die Pietro Frua an den von ihm entworfenen und gebauten Karosserien wiederholt verwendet hat, und die deshalb zumindest bei zeitlich begrenzter Sichtweise als „Frua-typisch“ betrachtet werden können. Diese Merkmale wurden basierend auf Archiv- bzw. Literaturrecherchen einer der drei folgenden Kategorien zugeordnet:

1. Einflüsse auf Pietro Frua

In diese Kategorie werden Merkmale zugeordnet, die andere Designer zeitlich vor Pietro Frua verwendet haben. Die Zuordnung erfolgt unabhängig von dem separat zu führenden Nachweis, ob Pietro Frua tatsächlich, bewusst oder unbewusst von diesen Einflüssen Kenntnis hatte oder nicht.

2. Einflüsse von Pietro Frua

In diese Kategorie fallen Merkmale, die andere Designer nach Pietro Frua verwendet haben. Dies gilt außer für Merkmale, die Frua durch schöpferisches Tun (originär) selbst geschaffen hat, auch für von ihm übernommene Merkmale, sofern der direkte Einfluss von Frua nachweisbar oder wahrscheinlich ist.

3. Charakteristische Frua-Elemente

Nur Merkmale, die außer bei den Frua-Schöpfungen weder vorher noch nachher von anderen Designern verwendet wurden, gelten als charakteristisch oder typisch für Frua. An diesen Merkmalen kann eine Frua-Karosserie zweifelsfrei erkannt und ihrem Schöpfer zugeordnet werden.

Als Arbeitshypothese wurden zunächst alle Stilmerkmale der Kategorie 3 zugeordnet. Die nachfolgende, nach Auffinden von früheren und/oder späteren Verwendungen des jeweiligen Merkmals bei anderen Designern vorgenommene Zuordnung in die Kategorien 1 und 2 sind Hypothesen bis zu deren Widerlegung.

In diesem Rahmen soll bewusst nicht auf die juristische Frage eingegangen werden, ob die dargestellten Einflüsse als legitime Übernahme freier oder frei gewordener Ideen oder als rechtswidrige Übernahmen fremder geistiger Leistungen zu bewerten sind. Hier breitet sich eine große und komplizierte Grauzone aus, die von unabhängigen Ideen oder solchen die gemeinsame Einflussfaktoren haben, über solche die „auf der Straße liegen“ und als „Common sense“ gelten können, Inspirationen, Zitate und Hommagen bis hin zu illegalen Kopien mit Verstoß gegen eingetragene Patente und Geschmacksmuster reichen können. Diese auch für Juristen komplizierte Materie fasst Klün (2013) für das Modedesign wie folgt zusammen: „Anders als in der Fotografie, bei Filmen oder in der Musik lassen sich urheberrechtliche Fragen wie »Wem gehört ein Look, wem ein Modedesign?« nur mithilfe von Anwälten, Experten und unter großem Zeitaufwand beantworten.“ Auch in diesem Sinne ähneln die hier beschriebenen Einflüsse auf das Karosseriedesign dem Modedesign. Pietro Frua selbst geriet in seiner Vita mehrfach in Rechtsstreitigkeiten. So über seine Entwürfe für die Renault Floride (1958; Moretti 1991), den Monteverdi High Speed 375 S (1967; Gloor & Wagner 1980) und den VW-Porsche 914/6 Hispano-Alemán (1971; Dierkes 2008).

Das Beispiel Pietro Fruas wurde ausschließlich auf Grund der intensiven Kenntnis des Werks dieses Designers durch den Autor gewählt. Dies geschieht mit der Überzeugung, dass sich ähnliche Einflüsse auch für die Mehrzahl – wenn nicht sogar für die Gesamtheit – der anderen Karosseriegestalter gleichermaßen nachweisen ließen. Kein Kreativer arbeitet unbeeinflusst.

Der Begriff Designer wird hier dem modernen Sprachgebrauch entsprechend benutzt. Er meint den konstruierenden Gestalter im Gegensatz zum bloßen Stylisten, der das Werk der Ingenieure nur mit einer äußeren Hülle einkleidet. Der Begriff stammt aus den USA und wurde durch Harley J. Earl (1893-1969) geprägt, der bei General Motors mit der „Art and Color Section“ das erste Designstudio eines Autobauers leitete. 1937 benannte er diese in „Styling Division“ um. Sein Mitarbeiter Clare MacKichan kam 1962 als Styling-Direktor zur GM-Tochter Opel nach Europa und gründete dort 1964 das neue Design-Zentrum in Rüsselsheim.

Der Begriff „Designer“ für den Karosserieentwerfer lässt sich in der deutschsprachigen Literatur bereits ein Jahr zuvor nachweisen: „Indem der Karossier unserer Tage sich sowohl mit dem Formempfinden, der technischen Funktion als auch der industriellen Formgestaltung beschäftigen muss, hat er sich zu dem entwickelt, was die Angelsachsen sehr richtig mit «industrial designer» bezeichnen“ (Cornil 1963). Pietro Frua selbst hat 1928–1930 in Turin den Beruf des Designatore (ital. Zeichner) erlernt.

Einflüsse auf Pietro Frua

Pietro Frua (Abb. 1) war zeitlebens in der Automobil- und Karosseriebau-Metropole Turin tätig. Im Stadtgebiet hatten während der Blütezeit in den 1950er- und 1960er-Jahren neben den Automobilherstellern Fiat und Lancia sowie den kleineren Abarth, Cisitalia, Nardi, Moretti und Siata auch die Karosseriebauer Allemano, Balbo, Bertone, Ellena, Stabilimenti Farina, Ghia, Motto (CaMo), Pinin Farina, Savio, Vignale und Viotti ihren Sitz, daneben gab es eine Vielzahl kleinerer Betriebe und Zuliefererfirmen. Robertson (1956) zählte Frua mit den großen Turiner Carrozzieri zu den „Fashion Kings of the Car world“. Sie zeigten ihr Können jährlich Ende April bzw. ab 1957 im November beim Salone Internazionale dell´Automobile in Turin. Diesen intensiven Einflüssen konnte sich wohl kaum einer der kreativen Karosseriegestalter entziehen. Hier kannte jeder jeden, man tauschte sich aus und Frua arbeitete auch für Kollegen wie Savio, Ghia, Viotti und Lombardi.

Pietro Frua beim Literaturstudium (ca. 1978)

 

The Porsche 914/6 by Frua

 

door Bruno Hancké gepost op maandag, april 6, 2015 - 21:01

Historische datum zaterdag, maart 6, 1971

Source: pietro-frua.de

In March 1970, the Spanish Porsche importer Bernhard Werner Heiderich bought (who called himself in the US Verne Ben Heiderich, almost exclusively mentioned in the previous literature Heidrich spelling is incorrect; 14.1.1935-18.6.2008) a VW-Porsche 914 / 6 (designed by Porsche Design Heinrich Klie [ Klodt 1989 ] on the basis of a draft Gugelot Design GmbH, Neu-Ulm [ Ludvigsen 1977 2003 , Long 1997 ], authorized officer in charge of design: Hans servant) with central engine. Because he was too ugly, he wanted him to provide Italy with a new body and transferred to the vehicle directly at the pickup from Stuttgart to Turin. He tried it first with Giorgetto Giugiaro , who was too busy at that time. Therefore, Heiderich turned to Pietro Frua , the new body to the car to his wishes. The car should be as close as possible as the Mercedes-Benz C111 look with Wankel engine, including its doors. Frua filled Heide Rich's wishes, but left wing doors probably due to the technical difficulties off what Heiderich annoyed. To ensure that the performance corresponded to the appearance of the engine in Turin by Heide Rich mechanic Antonio Santez (including parts of the Porsche 906 Carrera 6), using other pistons and connecting rods drilled to 2.4-liters and power increased to 225 hp ( Auto Motor und Sport, Issue 7, 1971; Christopher, No. 110, 1971; Heiderich, oral communication).

The car was exhibited at the Geneva Motor Show in March 1971.. There, the PR chief of VW Porsche sales company saw Fritz Huschke von Hanstein the car phone and informed the CEO of Porsche KG, Ferry Porsche , the special trip to Geneva, then went to look at him herself. Since he was very pleased him, he agreed to a parts delivery to Heiderich for the construction of a small limited series in Madrid (Heiderich, oral communication). Otto-Erich Filius, the Managing Director of Volkswagen Porsche sales company, but also showed interest, to be built the car from Porsche in Stuttgart ( Long 1997 , Lichtenstein 2003 ), but received no support for his proposal by the Executive Board at Porsche KG.

Heiderich had paid $ 200,000 for the design and construction of the prototype. However, Frua was of the opinion that Heiderich, not only among the exhibition vehicle but the reproduction rights. In consequence of the resulting dispute Frua let the car after the Motor Show by the Swiss customs seized. The ensuing dispute was decided in the third instance until 1976 by a Turin court in favor of Heiderich. Since the production of the VW-Porsche 914 is already the end of 1975 after 118,927 units had been built (including special releases;. Long 1997 ) was leaked, it remained in the single piece.