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Mit leichter Verspätung starteten wir am Freitag so gegen 9.00 Uhr vom vereinbarten Treffpunkt in Deutschfeistritz Richtung Norden. Bei kühlem, aber sonnigem Wetter ging es flott voran. Wir hatten kurzerhand die Streckenführung etwas verändert und verließen bei St. Michael die A9 und fuhren weiter über die Murtalschnellstraße und dann weiter nach St. Peter am Kammersberg. Über die B95 ging es nach Tamsweg, wo wir Richtung Obertauern abbogen. Noch immer waren uns Wetter und Verkehr hold, sodass wir ordentlich „Kilometer machten“. In Obertauern erfolgte dann der erste Halt in der Cafe-Konditorei Binggl zur Labung von Fahrern und Beifahrern. (Das Binnen –I, kann sich wer will, dazudenken).

Zwischenzeitlich hatte leichter Nieselregen eingesetzt, die Temperatur betrug ca. 13° bei frischem Wind. Doch schon bei der Fahrt Richtung Radstadt hörte der Regen wieder auf, während wir über Flachau und Wagrain nach St. Johann im Lungau hinunter stachen. Die wechselhaften Wetterbedingungen blieben uns im Salzburgerland von nun an erhalten, aber auch überraschend wenig Verkehr. Lediglich in Zell am See galt es, auf einige orientierungslose Urlauber zu achten. Im oberen Pinzgau hatten sich die Regenwolken festgesetzt , während wir Richtung Gerlospass unterwegs waren. Trotz Schlechtwetters (hier schüttete es richtig) waren die Krimmler Wasserfälle bestens besucht, alle Parkplätze offensichtlich gut gefüllt , die Passstraße dafür nahezu leer.

In Tirol angekommen, machten wir in Gerlos im Cafe-Restaurant Milchbar erneut Zwischenstation. Bei der anschließenden Fahrt Richtung Maierhofen wechselten die Bedingungen fast minütlich zwischen Sonnen und Regenschauern, doch alsbald eröffneten sich herrliche Ausblicke ins Tal. Erwartungsgemäß war hier stärkerer Urlauberverkehr, die aufgelockerte Kolonne bewegte sich jedoch zügig voran.

Ab Wiesing war Autobahn angesagt und wir zogen Richtung Oberland. In St.Anton bogen wir auf die Passstraße ab, trotz bedrohlicher Wolken – sie beließen es bei bedrohlichem Aussehen. Da wir für 20.00 Uhr unser Galamenü im Hotel Martinspark in Dornbirn bestellt hatten, nahmen wir sodann erneut Schnellstraße und schließlich A 14 unter die Räder, die im Rheintal scheinende Sonne entschädigte uns mit einem imposanten Regenbogen. Nach kurzem Check-In und Abstellen der Fahrzeuge in der Hoteltiefgarage machten wir uns frisch, um uns beizeiten an der Bar zum Willkommensdrink einzufinden und anschließend zu Speis und Trank zu schreiten.

Am Samstag empfing uns ein grau verhangener Himmel, über Nacht hatte es geregnet. Nach einem ausgiebigen Frühstück vom Buffet machten wir uns auf, um einer Route der Bodenseeklassik 2013 zu folgen. Über beschauliche Sträßchen ging es durch pittoreske Dörfer und gemächliche Städtchen im Allgäu mit Ziel Wolfegg im oberschwäbischen Landkreis Ravensburg. Geprägt ist der Ort von seinem fürstlichen Schloss und einer der schönsten Barockkirchen Deutschlands. Neben einem Bauernhausmuseum, in dem 15 bäuerlichen Anwesen Einblick in Leben und Arbeiten der Landbevölkerung geben, gibt es noch ein weiteres Museum, jenes das Fritz B.Busch im Jahr 1973 auf dem Gelände des Schlosses gründete. Für Insider war er eine Legende. Autopapst, Autopoet nannte man ihn respektvoll in der Szene. Man schätzte seine unverwechselbare Schreibe. Er war jahrzehntelang Mitarbeiter von auto, motor und sport, im Fernsehen moderierte er Autothemen. Immer auch Visionär entwarf er schon Mitte der 60er Jahre den ersten Van, er baute Wohnwagen und einen Diesel-Rekordwagen. Das Automobilmuseum ist sein Lebenswerk, das nicht nur die Entwicklung des Automobils dokumentiert, sondern auch die Zeit, in der diese Fahrzeuge jung waren und von der sie zeugen. Und vor allem widmete er sich der Mobilität der breiten Bevölkerung.

Nach gut zwei Stunden sind wir mit dem Rundgang fertig. Im Schloßcafe und Restaurant genießen wir Pfannkuchen, Schinken- und Salamispezialitäten, ehe wir wieder aufbrechen und über Ravensburg, Friedrichshafen, Lindau und Bregenz zurück ins Hotel fahren. Wir haben noch Zeit und so folgt noch ein kleiner Stadtbummel durch die Innenstadt von Bregenz, bevor wir uns für das abendliche Highlight – das Spiel auf dem See – in Schale werfen. Ausgerüstet mit Decken und Jacken besteigen wir unseren Shuttlebus, der uns ohne Parkplatzsorgen direkt zur Seebühne bringt. Fast zweieinhalb Stunden wird uns die Zauberflöte in der Inszenierung von David Pountney in ihren Bann ziehen, dass die Lufttemperatur nur 10° beträgt, lässt sich mit guter Ausstattung fast vergessen und das Bühnenbild trägt das Seine auch dazu bei. Lange nach Mitternacht sind wir zurück im Hotel – die Bar hat leider schon zu…

Der Sonntagmorgen empfängt uns mit wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Erneut haben wir die Route zur Heimfahrt umgestellt. Wir verlassen Dornbirn über das Bödele, ein letzter Blick auf das Rheintal, den See und den darüber schwebenden Zeppelin, bevor wir in den Bregenzer Wald eintauchen und Richtung Hochtannberg fahren. Begleitet werden wir von zahlreichen Motorradfahrern und Ausflüglern. Wir schrauben uns zum Pass hinauf und biegen dann Richtung Warth, Zürs und Lech ab und fahren hinunter nach St. Anton.

In der Trofana machen wir Mittagsrast – Pizza für alle – und bleiben ab nun bis Jenbach auf der Autobahn. Hier biegen wir ab und fahren noch an den wunderschön gelegenen Achensee, einer privaten Einladung zu Kaffee und Kuchen folgend. Dankeschön noch einmal an dieser Stelle!

Auf der Autobahn Rosenheim – Kiefersfelden holt uns der Reiseverkehr doch noch ein wenig ein. Eine geschlossene Kolonne auf zwei Spuren lässt uns eine halbe Stunde Zeit verlieren, aber in der Gegenrichtung möchten wir nicht unterwegs sein: stop and go zwischen Bernau und dem Inntaldreieck, Bayern 3 verkündet 1 ½ Stunden Zeitverlust. Wir jedoch treffen uns in Eugendorf zu einem letzten Tankstopp, bevor wir über die West- und die Pyhrnautobahn in die Steiermark zurück kehren.