Jubiläumsfeier des Porsche Club Osnabrück
20 Jahre, wo sind die zwei Jahrzehnte nur geblieben! Also ran an die Organisation, es sollte etwas Besonderes werden! So stellte sich die Frage: Was benötigten wir für ein unvergessliches Fest? Die Zutaten waren klar: Eine coole Location, ein Termin nach dem 24h-Rennen in Dubai und unserer Kartmeisterschaft und vor Beginn der Einstellfahrten und Reifentests. Übernachtungsmöglichkeiten für mindestens 100 Personen, eine hervorragende Küche, einen gutaussehenden DJ und natürlich ein begeisternder Showact! Nicht wirklich einfach für das Organisationsteam um Jutta Schwarze und so verschob sich unser Fest auch ins folgende Jahr. Kein Problem, dann wurde eben im 21. Clubjahr gefeiert.
Alles sollte passen und was ganz wichtig war: Es sollte eine lange Gästeliste werden, ein persönlicher Wunsch von Jutta. Empfehlungen wurde eingeholt und die Location gesichtet. Gesucht, gefunden: Schloss Münchhausen, ein 5 Sterne-Hotel in Aerzen, das gute Referenzen, ausreichend Zimmer, einen fürstlichen Festsaal und einen Sternekoch vorzuweisen hatte. Was brauchte es mehr. Zur Historie: Erbaut wurde das Anwesen ca. 1570 vom Adelsgeschlecht derer „von Münchhausen“ in der Zeit der Renaissance, einer kunstsinnigen Epoche und ein Zeitalter mit rauschenden Festen und ausgedehnten lukullischen Tafeln – wahrlich verstand man es zu dieser Zeit zu leben. Auch der allseits bekannte „Lügenbaron“, der den Erzählungen nach bekanntlich auf einer Kanonenkugel ritt, entstammte diesem Geschlecht. Im Jahre 1715 weilte hier bereits Zar Peter der Große, fasziniert vom Anwesen, um den angenehmen Seiten des Lebens zu frönen. Nach dem großen Brand im Jahr 1992 wurde das Schloss in 2004 wieder aufgebaut. Heute erstrahlen die Räume der historischen Gemäuers wieder stilvoll und einfühlsam im Charme und Flair der vergangenen Jahrhunderte, verbunden mit modernen Accessoires, sodass man die besondere Gastlichkeit und Lebenslust der Renaissance in vielen Details spüren kann. Aber was wäre denn heute mit dem „Lügenbaron“? Würde er immer noch auf einer Kanonenkugel reiten? Nein, heute würde er mit Sicherheit einen rassigen 911er reiten! Soviel zur Historie, zurück zum PC Osnabrück Weser-Ems.
Festsaal gebucht, Zimmer geblockt, DJ verpflichtet, soweit so gut! Nun zur Show: Er, sie, es sollte zu uns passen. Es sollte den Saal rocken, also gab es nur eine Antwort „Blech“ des Percussion-Ensembles „Greenbeats“! Organisatorisch stand unsere Jubiläumsveranstaltung, Termin und Einladung waren den Mitglieder frühzeitig übersandt worden und die Anmeldeliste hatte bald eine stattliche Länge erreicht. Das Fest konnte beginnen. Lange vor dem Empfang, der für 18.00 Uhr geplant war, befand sich die historische Festung in Osnabrücker Hand.
Einfach perfekt, 113 Mitglieder waren bei wahrlichem Kaiser- bzw. Porschewetter angereist und so stand einiges an Hinguckern auf dem Parkplatz von der Zehntscheune, die bis aufs letzte Zimmer ausgebucht war. Das Gefühl von „angekommen sein“, die Last des Alltags und die Zivilisation schienen weit weg. Man spürte die Gelassenheit eines anderen Jahrhunderts und wir genossen erst einmal in lockerer Runde einen leckeren Cappuccino oder Kaffee.
Die Geräuschkulisse beim Empfang versprach ein verdammt gutes Fest, die „Wiedersehensfreude“ konnte nicht herzlicher sein. Durch die großzügigen 8 und 10 Personen Tische konnten sich Freunde und Neumitglieder zu einer selbstgewählten Tafelrunde zusammen setzen. Die Zeit bis zur Eröffnung des Gala-Buffets, zubereitet von der Crew um den Sternekoch Achim Schwekendiek, nutzte Präsident Hero Schwarze um mit bekannt humorigen Worten etwas über die Entstehung des PC Osnabrück zu berichten.
Am 30. April 1992 trafen sich 7 Personen im PZ Osnabrück, um den Porsche Club Christophorus ( nach Veto von Porsche umbenannt in PC Osnabrück Weser-Ems ) aus der Wiege zu heben. Stellt sich die Frage: Warum und welche Idee steckte dahinter? Der erste Porsche Club in Deutschland wurde im Jahr 1952 als PC Westfalen von Huschke von Hanstein ins Leben gerufen. Im Gründungsprotokoll steht geschrieben „alle Porschefahrer in freundschaftlicher und kameradschaftlicher Art und Weise zu vereinen“! Das könnte auch an diesem Tag im April 1992 in Osnabrück so gewesen sein! Zwar hatte dieses weltweite Phänomen unsere Region erst 40 Jahre später erreicht, aber immerhin – gut so!
Von den Gründungsmitgliedern sind Peter Rademacher und Michael Starke noch aktiv dabei, wobei besonders zu erwähnen ist, dass Peter Rademacher das Amt des Schatzmeisters bereits von Beginn an bekleidet. Beide werden bei der Jubiläumsfeier für ihre 20jährige Zugehörigkeit geehrt. Ebenso Frank Mix, der mit der Mitgliedsnummer 11 nur kurze Zeit später dem Club beigetreten war. Ein wenig Clubhistorie: Von den ersten 20 Mitgliedern sind heute, 22 Jahre später, noch acht unermüdlich dabei.
Auf stolze 15 Jahre konnten Sabine Arnold, Ulrike Hohnholt, Joachim B. Müller und Volker Böcke, beheimatet in Hongkong (einwandfrei weiteste Anreise) zurückblicken. 1952 war also mit der Gründung des ersten Porsche Clubs ein wegweisendes Jahr. Auch der PC Osnabrück hat in seinen Listen ein paar Mitglieder dieses fantastischen Jahrgangs wie Wolfgang Jordan, Günter Hohnholt, Klaus Leier und Schriftführerin Jutta Schwarze. Sie alle galt es mit einem kleinen Präsent zu feiern.
Lange genug auf Gaumenfreude gewartet, die kulinarischen Köstlichkeiten ließen keinen Wunsch offen. Ein herzlicher Dank geht an eine hervorragende Küche. Der PCD Präsident und Gründungsvater der Club Cup Veranstaltungen Dr. Fritz Letters, selbstverständlich auch Mitglied im PC Osnabrück ließ es sich nicht nehmen, über gemeinsam er- und durchlebte GTP-Zeiten oder Sports Cup Weekends in bester Laune ausgiebig zu berichten. Anschließend gab es aus den Händen von Fritz eine Erinnerungs-Pylone, den Präsident Hero Schwarze entgegen nahm. „Standing Ovation“, welche Ehre.
Als Sahnehäubchen des Jubiläumsabends gab es den lautstark begeisternden Auftritt des derzeit angesagtesten Percussion-Ensembles „Greenbeats“ aus Osnabrück. Sie lieferten neben der ausgefeilten musikalischen Performance auch eine atemberaubende Show mit witzigen Choreografien und überraschenden Effekten, die den Auftritt zu einem einzigartigen Erlebnis machte. Schon ziemlich laut, aber genauso war es geplant.
Im Verlauf des weiteren Abends war die Tanzfläche ein begehrter Aufenthaltsort. Natürlich wurde zu AC/DC gerockt und auch die begnadeten Luftgitarrenspieler erfreuten sich am Zuspruch ihrer Fans. Für zwei weibliche Gäste gab es um Mitternacht ein kleines Ständchen und einen wundervollen Blumenstrauß. „Happy Birthday“, Tina Mix und Andrea Respondek.
Sowohl die Bar als auch die gemütlichen Sitzplätze waren für Gespräche und Verschnaufpausen bis in die frühen Morgenstunden gut besucht. Hier konnte man wieder erleben, dass zwar das Fahrzeug „Porsche“ verband, jedoch viele, viele Freundschaften sich weit über das Clubleben hinaus entwickelt haben.
Den Abschluss dieses einzigartigen Wochenendes bildete ein gemeinsames, urgemütliches Frühstück. Hier ließ man den Abend Revue passieren um sich dann, mit einer Fülle schöner Erinnerungen, auf den Heimweg zu machen.