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Driften, Rutschen, Kurven, Rollern und Grillen

So könnte man die Fahrstunden am Sachsenring wohl am besten umschreiben.
Aus dem Plan ein paar Runden geführtes Fahren über den Sachsenring wurde eine Nachmittagsveranstaltung.
Bewässerte Kreisbahn, Nass-Handling-Parcour, geführtes Fahren auf der Rennstrecke und ein Rollenautowettbewerb standen in der Einladung.

Ich hatte mit max. 10 Teilnehmern gerechnet. Binnen weniger Tage waren dann 18 Porsche angemeldet. Wowwww.
Das nennt man auch den Porsche Virus ausleben.

Peter Corazza und Uwe Neubert zwei Haudegen vom Sachsenring waren unsere Instruktoren.

Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es dann über die Rettungsgassen zum Einsatzort.
Der Driftkreisel ist eigentlich nur eine bewässerte Kreisbahn, aber eine mit nagelneuem Gleitbelag, also richtig schön rutschig.
Erst mal Einlenken, dann einen kurzen Gasstoß, schnell Gegenlenken und mit beherzten Gasstößen den Porsche im Drift halten.
Ganz einfach oder?
Die einen mussten noch die manuelle Schaltgasse wählen, um das PDK auszutricksen.
Die anderen mussten die Handbremse etwas anziehen, damit die Vorderachse keine Kraft überträgt.
Wie gut hatten es da die echten Hecktriebler. Sie mussten nur auf den Instruktor hören.
Und manch einer weiß jetzt, dass er links rum besser kann als rechts rum.

Nass-Handling-Parcour ist auch so ein hochtrabender Begriff.
Eigentlich nur eine Kartbahn für Pkw erklärte uns Peter. Nur wieder mal nass und glatt und nix für Höchstgeschwindigkeit.
Lastwechsel hat nichts mit dem Umpacken von Lkw zu tun.
Und die Blicktechnik ist nicht mit dem Tunnelblick verwandt.
Mit Tempo 20 zu spüren, dass der Porsche am Ende doch macht was er will und nicht das was ich will, ist schon mal interessant.
Besser ist es da zu sehen, dass der Porsche jede Kurve nimmt, wenn man die nächste schon anvisiert.

Aber jetzt. Endlich 17 Uhr. Endlich Rennluft schnuppern.
Die Instruktoren voraus, die Porsche hinterher.
Gerade ins Omega rein, bremsen, schalten und wieder raus. Ganz einfach, wenn man an der Stoßstange des Instruktors hängt.
Die Karthallenkurve geht ganz links über die Curbs. So hat man noch Schwung für die VW-Kurve. Und die geht nach dem Linksschwenk steil bergauf und ganz nach rechts raus.
Die große Kuppe sieht man gar nicht, wenn man hochkonzentriert auf Nordkurve und Fahrerlagerkurve zusteuert.
Dann gibt der Instruktor bergab Gas. Nur ein paar Meter Bremsweg bevor es mit Schwung durch die Sachsenkurve geht.
An der Queckenbergkurve ist alles vorbei. Die Schikane vor Start/Ziel wartet und leitet den Fahrzeugwechsel ein.
Der Nächste darf auf die Stoßstange des Instruktors heranfahren.

Entschuldigt bitte, Ihr Team um Uwe, wenn wir mal etwas langsam vor euch hergefahren sind.
Wir haben jede Kurve genossen und uns eingeprägt, damit wir beim nächsten Mal schneller fahren können.
Außerdem hatten wir Kinder an Bord, einen alten Targa dabei und zwei Frauen beim Instruktor im Fahrzeug, da war der abgelenkt.
Und beim Familienausflug geht es eben gemütlich zur Sache.
In einer Stunde hat sich so ganz schön viel Gummiabrieb auf manch einem Reifen und jede Menge Eindrücke im Kopf angesammelt.

Das Rollenauto wurde auf die Start-Ziel-Gerade geschoben.
Das war ein Anblick. Ein Ford Focus Diesel Cabrio mit Einkaufswagenrädern unter der Hinterachse.
Zum Glück war in diesem Moment Ruben Zeltner da und durfte die erste Slalom-Runde fahren.
Das sah ganz leicht aus. Erster Gang rein, Gas geben und wenn das Heck ausbricht einfach kurz bremsen, Auto stabilisieren und weiter geht’s.
Jeder der wollte durfte mal fahren, keiner musste. Wer sich nicht getraut hat war …. (das wird hier ganz bestimmt nicht verraten!)

Sven meinte, er mache sich lieber gleich als erster zum Affen.
Zwischendurch suchte mal jemand den Rückwärtsgang im Ford.
Andere überlegten, wie man mit einem Schalter anfährt.
Hut ab vor unserem Porsche Küken. Sie wollte ihr erste Zeit verbessern und dreht gleich noch eine zweite Runde. Das nennt man Ehrgeiz.

Langsam knurrten die Mägen, vom Durst ganz zu schweigen.
Das Bufett in den Boxen 1-4 war aufgebaut und der lockere Teil konnte beginnen.

Zwischen dem Wörthersee Golf 2016 und den Sachsenring-Formel-Rennern gab es Bratwurst, Steak, Geflügel, Folienkartoffel, Salate, Getränke und ein paar Gespräche.

Die Auswertung zum Rollenautowettbewerb haben wir etwas unter den Tisch gekehrt.
Das war vieleicht ganz gut so.

Andreas hatte mit seinem vorsichtigen Fahrstil ohnehin die Bestzeit gesetzt. Viele vermuteten es schon während seiner Runde.
Die Geschichte von Sven, dem RS, dem Einkaufswagen und der Plazierung gab´s nur für Insider.
Auch die Zeit von Jürgen wird hier nicht öffentlich gemacht. Das Thema Wochenendeinkauf bleibt sein Geheimnis
Das Porsche Küken hatte den Instruktoren eine kurze Schrecksekunde verpasst. Am Ende der zweiten Runde sahen sie das Rollenauto schon an der Leitplanke kleben. Mit Schwung und Elan kam sie aus der letzten Pylone und versuchte seitlich einzuparken.

Am Ende haben alle, die dabei waren gelacht und gegrinst.
Ein Zeichen, dass es allen gefallen hat?!
Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat, sollte sich einfach mal über das Sachsenring-Programm informieren.
Vom Fahrsicherheitstraining über Drifttrainings bis zum Rennstreckentraining haben die alles im Angebot, was das Porsche Herz erfreut.
Etwas Werbung darf nach so einem Nachmitag sein.
Danke Ruben Zeltner und Frau Zimmer für die Ausarbeitung des Programms.
Danke Peter und Uwe für eure Arbeit auf der Strecke.

Ab sofort tragen wir es in die Welt hinaus:
"Die Leipziger können ganz schön driften, rutschen, kurven und rollern“.

Danke für´s Mitmachen. So macht organisieren Spaß.

Christian