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Porscheausflug zur Mecklenburgischen Seenplatte

Die diesjährige Mehrtagesausfahrt führte den PCL in den schönsten Teil der Mecklenburgischen Seenplatte nach Rheinsberg-Kleinzerlang.

Zur gemeinsamen Abfahrt trafen wir uns bei herrlichem Sommerwetter auf der Ganseburg in Buseck. Von hier aus nahmen wir zunächst Kurs auf die Raststätte „Pfefferhöhe“ bei Alsfeld, wo wir unseren Präsidenten mit in den Konvoi aufnahmen. Wegen der gemeldeten Staus fuhren wir über Land bis Bad Hersfeld und nahmen ab da die Autobahn. Nach einer Kaffeepause erreichten wir so gegen 18.oo Uhr unser gemeinsames Ziel, das Best Western Premier Marina Wolfsbruch. Nachdem alle Teilnehmer ihre Quartiere bezogen hatten, trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen und ließen den ersten Tag bei einem „kühlen Blonden“ oder einem „Radler“ auf der Hafenterrasse des Hotels gemütlich ausklingen.

Am nächsten Morgen starteten wir bester Laune im Großraumtaxi zur Besichtigung von Schloss Rheinsberg.

Friedrich II. (der Große) verbrachte als Kronprinz die glücklichste Zeit seines Lebens in Rheinsberg. Sein jüngerer Bruder, Prinz Heinrich von Preußen, schuf hier einen bedeutenden Musenhof und prägte nachhaltig Schloss und Garten im Stil des frühen Klassizismus. In seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" setzte Theodor Fontane der Stadt ein literarisches Denkmal, und bald darauf machte Kurt Tucholsky Rheinsberg zur charmanten Erfüllung unbeschwerter Liebe. Auch heute kann sich kaum ein Besucher dem Charme des Ortes entziehen. Wie kein anderes Schloss besticht Rheinsberg durch seine malerische Lage am Grienericksee. Hier verbinden sich Natur, Architektur und Kunst zu einem harmonischen Ensemble. Zahlreiche Kunstwerke schmücken die Räumlichkeiten des Schlosses und laden zu einer Reise in die Zeit des 18. Jahrhunderts ein. Durch umfangreiche Restaurierungsleistungen gelang es in den letzten Jahren, die originalen Raumdekorationen aus der friderizianischen Zeit (um 1740/1760) sowie die unter Prinz Heinrich geschaffenen frühklassizistischen Raumfassungen (um 1786) zurückzugewinnen. Sie vermitteln gemeinsam mit den hier ausgestellten Gemälden und kunsthandwerklichen Objekten einen Eindruck von der Wohnkultur, dem Lebensgefühl und der Sammeltätigkeit der einstigen Besitzer.

Nach der Schlossbesichtigung war erst einmal Durst löschen und Hunger stillen angesagt, was wir in einem schönen Biergarten auch in die Tat umsetzten. Die Rückfahrt zum Hotel traten wir dann per Schiff an und ließen uns in der Nähe des Hotels an Land setzen, um von hier aus zu Fuß zum Hotel zu gelangen. Man hatte uns gesagt, es seien „nur 500 m“ bis zum Hotel. Aber es kam etwas anders, als gedacht. Hier standen wir nun und fragten uns, in welche Richtung müssen wir gehen ? Da war guter Rat teuer, war doch weit und breit niemand, den wir hätten fragen können. Ganz nach dem Motto: „Der Weg ist das Ziel“ begaben wir uns wie die Pfadfinder auf Erkundungstour und fanden schließlich doch noch zum Hotel zurück. Jetzt war erstmal Ausruhen angesagt. Hier bot sich geradezu der Wellness-Bereich des Hotels zum Schwimmen und Sonnenbaden an.

Das gemeinsame Abendessen am reichhaltigen Buffet des Hotels rundete den zweiten Tag ab.

Für den dritten Tag war eine Drachenbootfahrt geplant, die aber wegen zu wenig Teilnehmer nicht durchgeführt werden konnte. So stiegen wir auf kleinere Boote um. Schnell waren zwei Kapitäne gefunden, die nach einer kurzen Anweisung des Hafenmeisters die Boote steuerten und so schipperten wir mit zwei kleineren Motorbooten über die Kanäle und Gewässer rund um die Umgebung des Hotels. Nach zweistündiger Fahrt nahmen wir wieder Kurs Richtung Hotelhafen und gingen an Land.

Nach einer kurzen Mittagspause nahmen wir den Landweg und starteten zu einer gemeinsamen Ausfahrt, die uns in Richtung Wustrow, Wesenberg über die Deutsche Alleenstraße führte. Das Abenteuer nahm seinen Lauf, als wir bei Dabelow weiterfuhren und uns auf einmal inmitten des Müritz Nationalpark befanden. Es gab keine befestigte Straße, sondern nur einen etwas besseren Feldweg (typisch für die Straßen in der Ex-DDR). Wir dachten, wir seien auf einer Teststrecke für Stoßdämpfer. Unseren Autos wurde einiges abverlangt und man konnte meinen, das „Gebiss würde einem herausfallen“. Jetzt konnten wir uns auch erklären, warum der Mann am Ortsausgang von Dabelow abwinkte. Der dachte sich wahrscheinlich: „Wenn das mal gut geht, die mit ihren tiefgelegten Autos!“

Aber schließlich hatten „Mensch und Auto“ die „Holperstrecke“ heil überstanden und die Fahrt ging weiter nach Templin (Geburtsort von Frau Merkel). Wir hätten hier unsere Kanzlerin besuchen können, entschieden uns dann aber doch lieber zur Einkehr in ein Kaffee. Frisch gestärkt und neu motiviert nahmen wir Kurs Richtung Gransee. Zum Abschluss nahmen wir dann noch etwas Kultur in uns auf und besuchten im historischen Stadtkern von Gransee das Luisendenkmal.

Schon Theodor Fontane widmete sich in seinen Erzählungen dem Denkmal.

Zum Gedenken an Königin Luise entwarf Schinkel eine Laube in Eisenguss für den Marktplatz in Gransee. Hier hatte 1810 der Trauerzug mit dem Leichnam der Königin Halt gemacht.

Luise von Preußen verstarb jung und galt als "Königin der Herzen". Auch die der Granseer Bürger eroberte sie. Auf dem Schinkelplatz setzten sie ihr zu Ehren ein Denkmal.

Der Sarg, in Form einer Langkiste mit zugeschrägtem Deckel, hat seine natürliche Größe; zu Häupten ruht eine vergoldete Krone; an den vier Ecken wachsen vier Lotosblumen empor. Die Inschriften am Kopf- und Fußende lauten wie folgt: 'Dem Andenken der Königin Luise Auguste Wilhelmine Amalie von Preußen. - Geboren den 10. März 1776, gestorben den 19. Julius 1810. Nachts den 25. Julius stand ihre Leiche hier.'

Am 19. Oktober 1811 wurde das Monument im Beisein des damals zehnjährigen Prinzen Karl von Preußen enthüllt. Sooft der König später, bei Gelegenheit seiner Besuchsreisen nach Neustrelitz, Gransee passierte, ließ er den Wagen an dieser Stelle halten. Am Abend des 19. Juli 1860, also am fünfzigjährigen Todestage der Vollendeten, wurde, bei Fackelschein und unter dem Geläut aller Glocken, eine liturgische Andacht an ebendiesem Denkmal abgehalten. Nicht nur Stadtbewohner, auch Angehörige des Kreises waren in großer Zahl erschienen.

Von hieraus ging es zurück nach Kleinzerlang, wo wir das Erlebte beim gemeinsamen abschließenden Abendessen noch einmal „Revue passieren“ ließen.

Viel zu schnell gingen die Tage vorüber und der Abreisetag war gekommen.

BM