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Fotos: Yannik Hausinger
Text: Heiko Winkler

Mein erstes Mal

„Was soll schon dabei sein – ein paar bekannte Strecken im Kopf zusammenfügen, ein Kartenausschnitt zur Orientierung und dann ist so eine Ausfahrt doch schnell organisiert“ – so könnte ich mich doch mit wenig Aufwand einbringen. Doch es kommt ja bekanntlich anders…

„Durchs Wittelsbacher Land“ hatte ich als Motto für meine erste Ausfahrt gewählt, also Start an irgendeinem Parkplatz am Rand von Ingolstadt. Doch halt: Eine Toilette sollte schon da sein, also einen Bäcker gesucht, der am Sonntagfrüh schon offen hat. Dann raus aus der Stadt, Richtung Altmühltal. Keine zehn Kilometer nach dem Start die erste Umleitung – mit Tempo 30 durch ein Wohngebiet. Halt, haben wir alle Abzweige? Die geduldige Ehefrau mit dem Klemmbrett macht eifrig Notizen.

Nach zwei Stunden Erkundung die Erkenntnis: Das ist viel zu weit, wir müssen kürzen. Also neu ansetzen, Neuburg durchqueren statt umfahren und schnell die besten Kurven Richtung Schrobenhausen gesucht. Die Pause dort bei Mitglied Rudolf Omischl auf dem Hof – aber er schlägt vor, von der anderen Seite anzufahren, damit man den hohen Bordstein umgeht – sehr fürsorglich, die Felgen sagen dankeschön, die Planung wird wieder umgeworfen.

Dann geht’s Richtung Heimat, Richtung Aichach, doch halt! Ein Schild verheißt Unheil: Baustelle ab dem 21. September, Straße gesperrt – und wieder umplanen, aber wie ersetzen wir die Kurvenpassagen westlich von Pöttmes?

Klappt eigentlich die Mittagspause? Oh Schreck, wir haben die Reservierung der Parkplätze vergessen – zum Glück hat der Gasthof Wagner in Untergriesbach begeisterte Jungs an der Hand, die nicht nur die Plätze verteidigen, sondern unsere Karawane auch noch mit der Drohne von oben filmen.

Samstag, noch 24 Stunden bis zum Start, die Generalprobe: Mit dem langjährigen Sportleiter die Strecke abfahren, dabei wird das Roadbook vom Profi kritisch unter die Lupe genommen – und es sind noch einige Hausaufgaben zu machen, damit der Experte einverstanden ist.

Samstagabend, das Roadbook kann gedruckt werden. Die Familie wird eingespannt: Kopien sortieren, zum Binden vorbereiten und gegen halb zehn liegen 20 fertige Exemplare bereit – in 12 Stunden geht es endlich los.