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11.09.22 – 14.09.22 PCS Pässefahrt Kreuzbergpass

Weitere Bilder - nur für Mitglieder (Benutzer und Kennwort auf der Mitgliedskarte):

Eine kleine PC-Schwaben Gruppe war 2021 nach einer langen Pause wieder im Hotel Kreuzbergpass oberhalb von Sexten. Wir haben dabei neue Gebiete kennengelernt, idyllische Pass-Straßen befahren und alles – natürlich auch das gute Wetter – mit großer Freude genossen. Helga Aichner mit Ihrem Team hat für uns eine tolle Veranstaltung organisiert, die uns Corona fast vergessen ließ. Spontan war unser Fazit: Wir kommen 2022 wieder!

Die PCD Clubsport-Veranstaltungen bestimmen 2022 den Zeitplan: Der PCD Club-Cup gastiert wieder in Franciacorta vom Freitag 09.09.22 bis Sonntag 11.09.22. Dazu gehören auch ein Ladies-Driving-Day und eine Weinprobe am Samstag Abend. Der Porsche Sports-Cup reist nach 17 Jahren wieder nach Misano (bei Rimini) – Freitag 16.09.22 – Sonntag 18.09.22 à Infos beim PCD.

An beiden Veranstaltungen sind Teilnehmer des PC Schwaben dabei. Der Vorstand des PC Schwaben ist ebenfalls mit dabei, Claus und Sylvia Plappert – Sport-Kommissar und Papier-Abnahme, Gerry Haag – Instruktor und Technischer Kommissar und Fritz Letters – Instruktor und Organisation. Und immer dabei ist der PCD-Sportleiter Michael Haas – Organisation und Freund des PC Schwaben.

Die PCS-Pässefahrt ist also zwischen PCD Club-Cup und Porsche Sports-Cup eingepasst worden.

Programm:

  • Option: Sonntag 11.09.22 Anreise: Mittagessen auf der Haselburg bei Bozen (Dort waren wir bereits bei unserer Trentino Ausfahrt 2018 - www.haselburg.it/
  • Sonntag 11.09.22 Anreise bis 16:00 und Begrüssungsabend im Hotel Kreuzberpass
  • Montag 12.09.22 Ausfahrt über Sauris nach Sappada zum Mittagessen über. In Eigenregie kann dort einiges "gesehen" werden. Abends feiern wir auf der Alpe Nemes Hütte
  • Dienstag 13.09.22 Große Dolomiten-Rundfahrt mit Roadbook (Passo Giau ist immer Pflicht), Abends im Hotel
  • Mittwoch 14.09.22 Frühstück  und individuelle Rückreise
  • Option: Mittwoch 14.09.22 – Donnerstag 15.09.22: Weiterfahrt nach Misano. Am Mittwoch über schöne Pass-Strassen über Passo Rolle (Parco Naturale Paneveggio Pale di San Martino) nach Castelfranco. Dort übernachten wir und fahren am Donnerstag zum Mittelmeer und Misano direkt südlich von Rimini.

Bericht:

Die Porsche-Enthusiasten des PCS musste man nicht zweimal bitten, an diesem großartigen Event teilzunehmen. Treffpunkt war für alle Teilnehmer am Sonntag Nachmittag das Hotel Kreuzbergpass, um zunächst ihre Unterlagen für die Ausfahrt durch Sylvia und Claus Plappert in Empfang zu nehmen. Das durch Fritz Letters in gewohnter Weise ausgearbeitete Roadbook ließ die Porscheherzen höher schlagen.

Aber beginnen wir von vorne: Der Event begann für einige Sportfahrer und die PCS-Organisatoren bereits am Freitag beim PCD Club-Cup in Franciacorta und dem Ladies-Tranining mit Gerry Haag. Gustav Rechenmacher, Sportleiter des PC Südtirol war mit 9 Fahrzeugen am Start. Franciacorta endete am Samstag Abend mit der 20 Jahres PCC Feier in der edlen Weinkelter des Hoteliers Francesco.

Am Sonntag trafen sich die meisten Teilnehmer bereits zum Mittagessen auf der Haselburg mit Blick über Bozen. Die Anreise erfolgte aus vielen Richtungen, z.B. von Reutlingen, vom Garda-See oder auch eben aus Franciacorta. Bei schönstem Wetter genossen wir in diesem Clublokal des Porsche Club Südtirol den Ausblick über Bozen und das vorzügliche Mittags-Menü. Einigen war diese Lokation bereits von der PCS Ausfahrt "Trentino 2018" bekannt. Ein Team nutzte zur Anfahrt aus Franciacorta die speziell für Enthusiasten ausgearbeitete Strecke über Iseo Lago und den Mendelpass. Unterwegs trafen sie auf einige Mitglieder des PC Südtirol, die dort mit ihrem Präsidenten Werner Gramm auf einer Ausfahrt unterwegs waren.

Von der Haselburg führte der Weg durch das stark befahrene Pustertal zum Kreuzbergpass. Auch hier nutzten einige Enthusiasten die längere, aber viel schönere Strecke über das Würzjoch und den Furkelpass. Der PC Schwaben war bereits mehrfach zur Pässefahrt und zum Wintertraining am Kreuzbergpass, zuletzt ganz kurzfristig im Sommer 2021. In dieser schwierigen Zeit konnten leider nur wenige Mitglieder teilnehmen.

Die herzliche Begrüßung durch Helga Aichner mit ihrem Team und das Wiedersehen mit den fast schon unter PCS-Entzug leidenden PS- Aktivisten ließ alle Strapazen der Anfahrt, egal wie beschwerlich diese war, vergessen. Das Hotel Kreuzbergpass liegt umgeben von Fichten- & Lärchenwäldern und der gigantischen Bergkulisse der Sextner & Belluneser Dolomiten auf 1636 m und bezauberte alle bei bestem Wetter. Der Kreuzbergpass ist der östlichste Pass Südtirols, ein uralter Gebirgsübergang von Südtirol nach Venetien. Von den Römern erschlossen, war der Passübergang im Mittelalter eine wichtige Handelsverbindung zwischen Nord und Süd und prägte das Hochpustertal, seine Kultur und seine Menschen. Bis 1919 markierte der Kreuzbergpass in Südtirol - www.kreuzbergpass.com/kreuzbergpass - exakt die Grenze zwischen Österreich und Italien.

Am frühen Abend fand sich die Gruppe bei einem Aperitif im Kaminzimmer zu gemütlicher Runde ein, wo Fritz Letters und Helga Aichner alle Mitglieder auf die Veranstaltung einstimmen konnten. Neue und unbekannte Teilnehmer wurden sofort freudig in die beinahe familiäre Stimmung aufgenommen. Das tolle 4-Gang -Menü rundete den Tag harmonisch ab. Bei bester Stimmung ließen die meisten nach dem langen "Anfahrts-Tag" den Besuch in der Bar aus und nutzten die Nacht, um gut ausgeschlafen die Ausfahrt am nächsten Tag genießen zu können.

Nach dem ausgiebigen Frühstück stieß der Präsident des PC Südtirol, Werner Gramm, zu uns. Wir starteten zur spektakulären Fahrt über wunderschöne Sträßchen: Die Strecke führte die Porsche über kleine Pässe, durch duftende Wäldchen und romantische Dörfer zum 11-Ührchen über den Passo Cibiana ins Hotel Baita Deona. Die enge, auch im Winter geöffnete Straße (das haben wir bereits bei den Wintertrainings genutzt) verbindet auf einer Strecke von ca. 20 km und bei einer maximalen Steigung von 15%. das Valle del Boite (Ampezzaner Dolomiten) von Venas di Cadore im Osten mit dem Val di Zoldo im Westen.

Weiter ging es über den Passo Staulanza, 1773 m, und den Passo Giau auf 2236 m. Die 27 km lange Passstraße wechselt ihren Charakter von lieblich bis hochalpin. Schöne Aussicht in der Gipfelregion, die meisterhaft angelegte Trasse und feinster Asphaltbelag treiben den Fahrspaß zu ungeheurer Blüte. Von der Passhöhe gibt es nach beiden Seiten schöne Panoramablicke, was einige Porsche-Fahrer zu einer kleinen Pause animierte.

Das Mittagessen wurde im eigens für den PCS geöffneten Rifugio Malga Pezie de Paru eingenommen, wofür der Dank Helga Aichner gebührt, die sich in großartiger Weise für das Gelingen der Ausfahrt eingesetzt hat und durch ihre Beziehungen das Erlebnis unvergessen macht. Das Refugio liegt ungefähr 5 km entfernt von Cortina d´Ampezzo eingebettet in eine malerische Hochwiese. Nach der Stärkung ging es über den Passo Tre Croci, der in 1809 m Höhe Cortina d’Ampezzo im Valle del Boite mit Auronzo di Cadore im Osten verbindet, zurück zum Hotel Kreuzbergpass. Wie beim PC Schwaben üblich, nutzten die Mitglieder die Rückfahrt zu unterschiedlichen Aktivitäten, z.B. einen Abstecher in "das Zentrum" von Cortina d'Ampezzo oder zum Besuch einer Gelateria in Auronzo.

Der Abend im Hotel startete im eigens für uns aufgeschlossenen gemauerten Weinkeller. Und nach herzlichem Dankeschön an Helga Aichner und ihr Team genossen wir ein Bauernbuffet mit Musikuntermalung durch „Klaus“. Nach dem Rückzug von "Klaus" endeten die Gespräche noch lange nicht, obwohl allen klar war, dass der Dienstag etwas früher beginnen würde, um rechtzeitig am Nachmittag wieder im Hotel zurück zu sein.

Die 134 km lange Strecke über Sauris nach Ampezzo ist ein besonderes Highlight, das einige schon 2021 genießen konnten. Die Sonne lachte, die Stimmung war sensationell und beim Zwischenstopp um 11 Uhr in Ampezzo war allen Teilnehmern die große Freude in ihren Gesichtern abzulesen, die die schmalen Sträßchen hervorgerufen hatten. Besonders angetan hatte der Passo di Pura die adrenalin- geschwängerten Fahrer, die ihre Begeisterung nicht in Worte fassen konnten. Auf 24 Kilometern zieht sich der Weg bis zur Passhöhe auf 1.428 Metern hinauf und dann in schönen Schwüngen ins südöstlich gelegene Ampezzo hinunter. Die Straße ist schmal, kehren-reich und wenig befahren. Ein anderer, nicht minder aufregender Weg führte durch extrem enge Tunnel, die völlig unbeleuchtet über Kopfsteinpflaster den Fahrzeuglenkern jeglicher Couleur alles abverlangten. Die irrige Annahme, dass die Tunnel nur im Einbahnverkehr genutzt werden, mussten einige beim Ausweichen und notwendigen Zurücksetzen korrigieren.

Weiter ging es zu neuer Herausforderung: Im Roadbook gab es eine Zusatzstrecke für Enthusiasten und- wer hätte es gedacht - alle wollten sie fahren. Leider schafften es aber nicht alle Fahrzeuge, das Navi mit der im Roadbook vorgegebenen Streckenführung zu füttern. Denn es war weder die kürzeste noch die schnellste Strecke. Folge davon war, dass sich 3 Porsche plötzlich auf einer abgesperrten Straße wiederfanden (wobei hier das Wort Straße gänzlich überbewertet ist), die aber kurzerhand geöffnet wurde, allerdings mit dem Ergebnis, dass diese Autos plötzlich den anderen Porsche entgegenkamen. Allgemeine Erheiterung blieb natürlich nicht aus!

Die "korrekte" wunderschöne Strecke führt über den Passo Zoncolan nach Sutrio, Cercivento und Ravascleto. Steil geht es dem Himmel entgegen: Bis zu 20 Prozent Steigung weist die knackige Westrampe von Ovaro zum rund 1.200 Meter höher gelegenen Monte Zoncolan auf. Die nicht eben großzügig bemessenen zwei Fahrspuren verengen sich gipfelwärts zu knapp einer.

Nachdem aber bekannterweise alle Wege nach Rom führen, trafen alle vollzählig und auch noch zur richtigen Zeit zum Mittagessen in Sappada ein. Von dort erfolgte dann individuell die Rückkehr ins Domizil ohne zusätzliche Herausforderungen, denn am Abend war ja noch ein weiterer Programmpunkt zu absolvieren.

Um 17 Uhr war Aufbruch zur Alpe Nemes, entweder zu Fuß ca. 3,4 km und 240 Höhenmeter oder per Defender zu absolvieren. Waldbaden war bei den Teilnehmern angesagt, die fußläufig unterwegs waren. Die Natur bot wunderschöne Bäume, Hochmoore, Pilze und herrliche Eindrücke der Bergwelt.

Oben angekommen wurden alle mit dem von den Besuchen im Winter bekannten Heidelbeer-Schnaps und deftigem, gutem Essen belohnt. Der Hüttenwirt verwöhnte alle mit seinem Akkordeon und plötzlich wurde ausgelassen gesungen und geschunkelt. Dabei bekam er Unterstützung mittels einer „Teufelsgeige“, gespielt durch eine junge Mitarbeiterin. Mehr wird dazu nicht verraten.

Da es stockdunkel war beim Abstieg, verteilte Helga Aichner Stirnlampen und schon ging es los. Manche Wanderer der Truppe betätigten sich im Retten diverser Kröten und Eidechsen, die auf dem Weg liegend sicher Opfer der Allrad- Autos geworden wären, die einige Porschemitglieder sicher nach unten brachten.

Der Absacker an der Bar im Hotel war gleichermaßen auch das Ende für die meisten Teilnehmer dieser unvergesslichen Ausfahrt.

Ein Teil der Gruppe setzte die Ausfahrt auf dem Weg über Castelfranco teilweise bis zum Porsche Sports-Cup in Misano fort. Die erste Etappe führte weiterhin idyllische Straßen in die die "Nähe" von Mezzano zur Localita Loozen. Gerry Haag hatte dieses Restaurant für uns gefunden und am Telefon "mit Händen und Füßen" das einfache und gute Mittagessen organisiert. Michael Haas konnte mit dem Wirt auf italienisch nur noch feststellen, dass die Reservierung funktioniert hat. Dieses idyllische Bergrestaurant liegt an einer kleinen Bergstraße, die 3 km nach dem Restaurant endet. Mit dem Mittagessen war auch das Ende der idyllischen Straßen erreicht. Gemütlich ging es weiter über die viel befahrenen Straßen zum Hotel bei Castelfranco.

Nach langem Suchen und ziemlich wenig attraktiven Angeboten in Castelfranco – mitten in der Stadt ohne Parkplatz, kein Abendessen – haben wir in der direkten Umgebung ein Juwel von einem Hotel gefunden, die Villa Corner, ein Kastell in einem großen Park gelegen mit einem attraktiven Schwimmbad und auch mit Abendessen. Wir konnten es kaum glauben, dass auch die erforderlichen Zimmer verfügbar und bezahlbar waren. Als wir dann auch noch kurz vor der Veranstaltung für 8 Zimmer den Aufenthalt um einen Tag verlängern konnten, waren wir schon etwas skeptisch, ob dies alles wahr sein kann. Fazit: Es war alles genau so schön und angenehm wie im WEB beschrieben!

Wir genossen zwei "freie Tage" mit Schwimmen im Pool, kleiner Wanderung zur Eisdiele im Nachbarort oder Kurztrip nach Treviso. Zuvor legten die Organisatoren eine kurze Arbeits-Einheit auf der Terrasse vor ihrem 2 stockigen Apartment ein. Nach diesem Kurz-Urlaub trennten sich unsere Wege. Die Organisatoren brachen zum Porsche Sports-Cup Wochenende nach Misano auf. Alle anderen fuhren auf unterschiedlichen Wegen zurück nach Deutschland. Einen Sonderweg hatten Ute und Karl-Heinz Kröger vor sich. Sie starteten von der Localita Lozen über Franciacorta nach Frankreich auf den nächsten Spuren der PCS Monte Carlo 2023.

Text: Sigrun Eissler, Fritz Letters
Bilder: Mitglieder des PC Schwaben, insbesondere Gerry Haag, Ute Kröger, Patrick Eheim, Fritz Letters